Tempern/Wasserstoffentzug

Beim so genannten Tempern wird das Material mit Hilfe eines Ofens, über einen längeren Zeitraum erhitzt, um z.B. die Verteilung mechanischer Spannungen zu kontrollieren oder die Struktur eines Festkörpers zu ändern, d.h. beispielsweise das Gefüge von Gussmaterialien zu verändern.

Eine Wasserstoffversprödung kann im Reinigungsprozess entstehen.

Beim Beizen in Säure wird Wasserstoff frei der sich in das Metallgefüge einlagert. Dieser Wasserstoff diffundiert im Laufe der Zeit in das Materialinnere ein.Dadurch wird das Metallgefüge instabil.

Das Material kann bei Belastung brechen.

Um einen eventuellen Sprödbruch zu verhindern wird nach dem galvanisieren eine Warmauslagerung (Tempern) durchgeführt. Bei diesem Temperprozess wird durch eine Erwärmung auf Temperaturen zwischen 180°C und 230°C (je nach Härtegrad des zu tempenden Materials) der sich im Material befindliche Wasserstoff ausgetrieben.

 

Die Härte und die Materialstärke, aber auch die Geometrie der Teile (Schüttgut) bestimmen die Haltezeit, da die Teile je nach Geometrie mehr oder weniger aufeinanderliegen. Phosphatierte Teile werden bei niedrigeren Temperaturen getempert. Es findet keine Gefügeumwandlung statt.